Bevor man mit der Sicherung des eigenen Netzwerks oder der Domäne beginnt und die Kollegen auf ihre Sicherheitspraktiken überprüft, sollte der erste und wichtigste Schritt immer darin bestehen, sicherzustellen, dass der Traffic zwischen den verschiedenen Netzwerkrändern – insbesondere von der eigenen Edge (Domäne a) zur empfangenden Edge (Domäne b) – korrekt und sicher übertragen wird. Ohne eine stabile und gesicherte Verbindung zwischen den Netzwerkknoten kann die gesamte Netzwerksicherheit gefährdet werden. Dieser Schritt bildet das Fundament, auf dem alle weiteren Sicherheitsmaßnahmen aufgebaut werden sollten.
Zur Überprüfung dieser grundlegenden Sicherheit gibt es verschiedene Tools und Tests, die eine erste Bestandsaufnahme ermöglichen. Ein Beispiel dafür ist der MECSA-Test der EU-Kommission, der eine detaillierte Analyse der Infrastruktur und ihrer Sicherheitsstandards liefert. Auch die Plattform internet.nl bietet eine schnelle Möglichkeit, grundlegende Sicherheitsmaßnahmen wie DNSSEC, SPF, DKIM und DMARC zu prüfen, um sicherzustellen, dass die Kommunikation im Internet vertrauenswürdig und sicher ist.
Erst wenn dieser erste Schritt abgeschlossen ist, kann man sich mit gutem Gewissen dem eigenen Netzwerk widmen. Andernfalls ist alles für die Katz, und es wird unnötig Geld verpulvert, ohne dass die Sicherheit tatsächlich gewährleistet ist. Als nächstes gilt es, mögliche Schwachstellen wie fehlerhafte Firewall-Konfigurationen, unsichere offene Ports oder unzureichende Authentifizierungsmethoden zu identifizieren und zu beheben. Auch hier sollten regelmäßig Tests und Audits durchgeführt werden, um das Netzwerk gegen potenzielle Bedrohungen abzusichern. Besonders wichtig ist es, auf mögliche Sicherheitslücken bei der Interaktion mit externen Partnern oder Dienstleistern zu achten.
Ein Provider sollte in Sachen Netzwerksicherheit immer als bestes Beispiel vorangehen. Es ist essenziell, dass Anbieter nicht nur ihre eigenen Systeme sichern, sondern auch ihren Kunden höchste Sicherheitsstandards bieten. Ein Provider, der 100 % der Kriterien von internet.nl erfüllt, geht mit gutem Beispiel voran und implementiert Best Practices wie die vollständige Verschlüsselung von Daten, strenge Authentifizierungsverfahren und Schutzmaßnahmen gegen DDoS-Angriffe.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der erste Schritt – die Sicherstellung einer sicheren Verbindung zwischen den Netzwerkrändern – der wichtigste ist. Erst wenn dieser grundlegende Sicherheitsmechanismus gewährleistet ist, sollte man sich mit der detaillierten Untersuchung und Absicherung des eigenen Netzwerks befassen. Nur so kann eine wirklich stabile und resiliente Netzwerkinfrastruktur geschaffen werden.
E. A. Göttert, CompTIA CSIE · CompTIA CSAE